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Die sozialen Grenzen des Wachstums

Hier stehen Texte zu den ökonomischen und sozialen Grenzen des Wachstums und zur sozialen Krise. Es geht darum, warum Wachstum für unsere Ökonomie so wichtig ist, inwiefern Wachstum schon lange nicht mehr den Bedürfnissen von Menschen dient, dass unökonomisches Wachstum nicht nur dem Planeten, sondern vor allem der menschlichen Wohlfahrt schadet, um abnehmende Wachstumsraten und Stagnationstendenzen im Norden. Aufgeteilt sind die Texte auf die Kategorien "Entkopplung von BIP-Wachstum und Wohlfahrt", "Triebfedern von Wachstum im Kapitalismus" und "Krisentheorien: Stagnation, Sättigung und Überakkumulation".

Entkopplung von BIP-Wachstum und Wohlfahrt

 

"Jenseits des BIP - Messgrößen für nachhaltige Entwicklung" 

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Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialauschusses zum Thema.  Dieser Text bietet eine grundlegende Analyse und einen Überblick über die Alternative zum BIP. Aus dem "Amtsblatt der EU", 2009.  

 

"Bruttoinlandsprodukt: Die Vermessung des Glücks"

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Dieser Aufsatz von Tom Kosch, (Red. bei TAZ für Ökologie und Wirtschaft) stellt das Problem der BIP-Vermessung anhand von Beispielen aus dem Alltag.

 

Jackson, Tim: „Besser statt mehr: Wirtschaftswachstum radikal anders“

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Interview mit Monitor vom 7.01.2010
Tim Jackson ist Regierungsberater von Gordon Brown

 

New Economics Foundation (NEF), 2004: Chasing Progress
Beyond measuring economic growth

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In dieser kurzen englischsprachigen Studie konfrontiert der britische Think Tank New Economics Foundation (NEF) das Wachstum des BIP mit einem alternativen Indikator, dem so genannten Measure of Domestic Progress (MDP), der auch die ökologischen und sozialen Kosten mit einbezieht, und kommt zu dem aufschlussreichen Ergebnis: Während das BIP in der Nachkriegszeit kontinuierlich zunahm, hat der MDP nur wenig zugenommen und ist seit den 80er Jahren sogar gesunken.

 

New Economics Foundation (NEF), 2006: Growth isn't working.
The unbalanced distribution of benefits and costs from economic growth

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In dieser kurzen englischsprachigen Studie setzt sich der britische Think Tank New Economics Foundation (NEF) mit der Frage auseinander, ob Wachstum die beste Art ist, weltweite Armut zu bekämpfen. NEF argumentiert, dass dies aufgrund der fatalen Folgen für die Umwelt und des Klimawandels eine Illusion sei, weil die Vorteile und Kosten von Wachstum ungleich verteilst sind: Für jede $100 Wachstum des weltweiten Einkommens pro Person seien nur $0,60 (also 0,6 Prozent) für die Reduktion von Armut angekommen.

 

Wissenschaft & Umwelt Interdisziplinär, Nr. 13, 2009: Nachhaltiges Wachstum?

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Die Ausgabe 13 des österreichischen Journal Wissenschaft & Umwelt INTERDISZIPLINÄR beschäftigt sich mit der Frage nach der (Un)Möglicheit nachhaltigen Wachstums. Auf über 200 Seiten werden von sehr unterschiedlichen Autoren die verschiedensten Fragen im Kontext von Wachstumskritik diskutiert – teilweise auch sehr kontrovers. Die Frage nach Alternativen jenseits von Wachstum wird angerissen. Mit Beiträgen von Elmar Altvater, Norbert Reuter und Mohssen Masserat.

 

Die Triebfedern von Wachstum im Kapitalismus

 

Holzinger, Hans, 2010: Wirtschaften jenseits von Wachstum? Befunde und Ausblicke

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Diese vom österreichischen Lebensministerium finanzierte 80-seitige Studie bietet einen ersten Überblick über die Triebkräfte des Wachstums sowie erste Ansatzpunkte für Alternativen zur Wachstumsökonomie. Da vieles kurz angerissen wird, beitet die Studie einen sehr schnellen Einsteig. Leider ist dies jedoch recht oberflächlich. Besonders die Alternativen sind nur sehr kursorisch abgehandelt und nicht systematisiert – so steht neben der Erddemokratie Vandana Shivas unvermittelt auch die Forderung nach einer “krisenfesten Marktwirtschaft”.

 

Niko Paech: Wachstumstreiber aus mikroökonomischer Perspektive

Folien eines Vortrags auf der SoAk 2010 in Hamburg-Bergedorf
(Powerponint, 1,2 MB)

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Niko Paech stellt eine Postwachstumsökonomie einer Entkopplungsstrategie gegenüber und zeigt Ursachen für den Drang zum Wachstum auf.

 

Krisentheorien: Stagnation, Sättigung und Überakkumulation

 

Reuter, Norbert, 2002: Die Wachstumsoption im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie

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In diesem Artikel stellt der Ökonom Reuter die sowohl von Mainstream-Ökonomen wie auch von ökologischen Ökonomen wie Herman Daly geteilte Annahme in Frage, dass kontinuierliches exponentielles Wirtschaftswachstum der Normallfall in der Entwicklung von Industrieländern sei. Dazu vergleicht er mit Hilfe anschaulicher Graphiken die realen BIP-Wachstumsraten der Industrieländer und zeigt, dass das reale Wachstum linear verlief, d.h. die Wachstumsraten kontinuierlich abnahmen.

 

Reuter, Norbert, 1999, Auszüge aus Norbert Reuter, Wachstumseuphorie und Verteilungsrealität
Wirtschaftspolitische Leitbilder zwischen Gestern und Morgen

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In diesem Buch argumentiert der Ökonom Reuter, dass die Wirtschaftskrisen und die Verteilungsproblem moderner Industriegesellschaften nicht mehr wie in der Nachkriegszeit durch Wirtschaftswachstum gelöst werden können. Dies nicht nur aufgrund der ökologischen Folgen, sondern wegen der ökonomischen Stagnationstendenzen und den abnehmenden Wachstumsraten in Industrieländern. Dies ist jedoch nicht per se eine schlechte Nachricht, da viele Hinweise zeigen, dass Wachstum schon lange nicht den Wohlstand fördert, sondern im Gegenteil dieser seit den 1970er Jahren abnimmt. Eine sehr empfehlenswerte Studie.